Archive for the 'Autocracy' Category



Unlike Twins?! DVPW Section “Comparative Politics” Conference 2017

In March 2017, the bi-annual conference of the Section “Comparative Politics” of the German Political Science Assosciation (DVPW) will be hosted by the Institute of Political Science at Eberhard Karls University Tübingen. I am organizing this conference on “Unlike Twins?! Comparing Democracies and Autocracies. Insights, Developments and Challenges in Comparative Politics” together with my collegues Thomas Altmeppen, Mirjam Edel and Oliver Schlumberger.

The conference aims to be a platform for bringing together scholars in order to discuss recent developments and challenges related to the systematic comparison of democracy and autocracy. This includes a critical reappraisal of existing concepts, methods, and findings, as well as the discussion of new perspectives in comparative politics. The two main objectives thus are to capture the state of the art of the discipline and to assess the (old and new) challenges we face when we compare different political regimes, such as autocracy and democracy.

 

 

 

Kommunale Politik im Wandel – Studie über Tübingen und Petrosawodsk

Kommunen sind Orte der Politik und der Kommunikation zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltungen und politischen Amts- und Mandatsträgern. Als solche Orte gewinnen sie gerade im Zeitalter der Globalisierung immer mehr an Bedeutung. Denn kommunale Politik betrifft die unmittelbare Lebenswelt der Bürgerinnen und Bürger, politische Prozesse und Entscheidungen sowie deren Umsetzungen sind greifbar und im Rahmen des geltenden Rechts zu einem guten Teil auch gestaltbar. Meist mit begrenzten Kompetenzen und Mitteln ausgestattet, sind sie ebenso Orte der Umsetzung von föderaler, regionaler und lokaler Politik sowie der Auswirkungen globaler ökonomischer Entwicklungen und nicht zuletzt ökologischer Veränderungen wie dem Klimawandel. Die Herausforderungen und Determinanten kommunaler Politik sind also vielfältig. Kommunen sind in einen kulturellen, ökonomischen, politischen Rahmen eingebettet, der vieles vorgibt, aber auch Gestaltungsspielräume eröffnet. Und der sich über die Zeit verändert.

Im Auftrag der Universitätsstadt Tübingen habe ich zusammen mit Isabell Kiener, Sandra Evans, Olga Yubitskaya und Angelo Cozzi eine Studie zu kommunaler Politik im Wandel erstellt. Anlass ist das 25-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Petrosawodsk und Tübingen. Mit der Studie spüren wir dem Wandel kommunaler Politik in Petrosawodsk und Tübingen im Verlauf der letzten zwei Dekaden nach.

Ganz konkret stehen dabei einerseits die kommunalen politischen Strukturen und deren institutioneller Rahmen und andererseits Partizipation, politische Kultur und deren Wahrnehmung im Zentrum des Interesses. Auf der Basis einer umfangreichen Dokumentenanalyse sowie von insgesamt 20 Experteninterviews in beiden Städten sind wir folgenden Fragen aus einer vergleichenden Perspektive nachgegangen:

  • Welche politischen Strukturen und Gremien gibt es in den beiden Städten?
  • Welche Entscheidungskompetenzen liegen bei der jeweiligen Kommune?
  • Welche Möglichkeiten der politischen Beteiligung gibt es für Bürgerinnen und Bürger in der jeweiligen Kommune?
  • Wie schätzen Akteure aus Politik und Verwaltung die Veränderungen in den letzten 25 Jahren ein?
  • Wie stehen Akteure aus Politik und Verwaltung zur Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern?
  • Wie charakterisieren Akteure aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft die politische Kultur in den Gremien und der Kommune?

Die Ergebnisse der Studie werden im April 2015 publiziert und im Rahmen einer Veranstaltung  der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Spielarten des inkorporierten Kapitalismus

Auch wenn der moderne Kapitalismus als das universale ökonomische Interaktionsmuster in einer globalisierten Welt gelten kann, so steht er doch für eine asymmetrische Entwicklung. Welche Spielarten des Kapitalismus sich dabei auch und gerade im globalen Süden herausbilden, ist die zentrale Frage dieses Beitrags. Entlang überwiegend makroökonomischer Faktoren untersuchen die Autoren mit einer Cluster- und Varianzanalyse die strukturellen Muster des globalen Kapitalismus.  Dabeilassen sich die von Hall und Soskice (2001) formulierten liberalen und koordinierten Typen ebenso nachweisen wie eine südosteuropäische Spielart. Ein neuer Befund ist die Existenz eines quer zu Nord und Süd liegenden Finanzmarkt-Clusters. Für den globalen Süden können sowohl transregionale als auch regionale Gruppen gebildet werden, die sich in Performanz und institutioneller Ausgestaltung unterscheiden. Während die Rentenökonomie eine konsistente Gruppe bilden, kann die These einer BRIC-Variante des Kapitalismus eindeutig widerlegt werden. Gemeinsam ist den Clustern des globalen Südens die Rolle des Staates als (zentraler) kapitalistischer Akteur, der die Ökonomie inkorporiert und kontrolliert.

Den gesamten Artikel, den Daniel Buhr und ich geschrieben haben, finden Sie im von Andreas Nölke, Christian May und Simone Claar herausgegebenen Sammelband “Die Großen Schwellenländer. Ursachen und Folgen ihres Aufstiegs in der Weltwirtschaft”

Literatur

  • Daniel Buhr / Rolf Frankenberger (2014): Spielarten des inkorporierten Kapitalismus. In: Nölke, Andreas / May, Christian / Claar, Simone (Hrsg.) Die großen Schwellenländer. Ursachen und Folgen ihres Aufstiegs in der Weltwirtschaft. Wiesbaden: Springer VS, S.61-84
  • Hall, Peter, und David Soskice. 2001. Varieties of Capitalism: The Institutional Foundations of Comparative
    Advantage. Oxford: Oxford University Press.
  • Nölke, Andreas / May, Christian / Claar, Simone (Hrsg.) Die großen Schwellenländer. Ursachen und Folgen ihres Aufstiegs in der Weltwirtschaft. Wiesbaden: Springer VS, S.61-84

Entwicklung, Wohlfahrt, Autokratie? Ein Konferenzbericht

Im Rahmen des DVPW-Kongresses 2012  in Tübingen veranstaltete der Arbeitskreis „Vergleichende Diktatur- und Extremismusforschung“ ein Panel zum Thema „Entwicklung, Wohlfahrt, Autokratie? Ökonomische Performanz und die Versprechen der Demokratie.“  Ausgehend von der Frage der Teilhabe an Politik und Ökonomie als zentrales Versprechen der Demokratie wurden Fragen der ökonomischen und politischen Performanz von Autokratien aus unterschiedlichen theoretischen und methodischen Perspektiven diskutiert. Die insgesamt sieben diskutierten Papiere wurden thematisch durch eine Key Note sowie die Vorstellung aktueller Sonderhefte der PVS und Democratization zum Thema Autokratieforschung abgerundet

Manfred G. Schmidt (Uni Heidelberg) diskutierte in seiner Key Note die Frage des Demokratievorteils hinsichtlich der Leistungsfähigkeit von Staaten. Die von ihm entworfenen Thesen zeichnen ein differenziertes Bild: Nur etablierte Demokratien besitzen tatsächlich einen Leistungsvorsprung gegenüber nicht-demokratischen Regimen, und auch dieser werde mitunter überschätzt. Dennoch ließen sich generell Unterschiede zwischen unterdschiedlichen deokratischen und autoritären herrschaftstypen identifizieren. Das alles jedoch unter dem Vorbehalt einer noch rudimenären Forschung und der generellen Problematik der Qualität und Verfügbarkeit vo nDaten zur Staatstätigkeit in Autokratien.

Mit der Frage, ob Autokratien Motoren oder Bremsen der wirtschaftlichen Entwicklung sind, setzte sich Steffen Kailitz (HAIT TU Dresden) auseinander. Auf der Basis umfangreicher empirischer Analysen konnte er zeigen, dass sich für die verschiedenen Autokratietypen deutliche Unterschiede zeigen:Während kommunistische Autokratien und Militärdiktaturen vergleichsweise erfolgreich seien, schnitten personalistische Autokratien und nichtkommunistische Parteiautokratien besonders schlecht ab.

Die Ausgabenseite autokratischer Wohhlfahrtsregime beleuchtete Thomas Richter (GIGA) in einem gemeinsam mit Viola Lucas (GIGA) und Ferdinand Eibl (University of Oxford) verfassten Papier. Grundlage ihrer Analyse bildet der neu entwickelte Datensatz GSRE (Global State Revenues and Expenditures), der Daten zu 44 Indikatoren für die meisten Autokratien im zeitraum von 1946-2011 umfasst. Auf der Basis einer Regressionsanalyse kommen sie zu dem Schluss, dass ökonomischss Wachstum einen positiven Effekt auf die Wohlfahrtsausgaben habe, welcher über die vescheidenen regimetypen variiere. Die Ursache der Varianz führten sie dabei auf die unteschiedlichen Koalitionen der herrschaftssicherung in den unteschiedlichen Regimetypen zurück.

An die generelle frage der Performanz von Autokratien und Demokratien im Vergleich anschließend, nahm Stefan Wurster (Universität Heidelberg) nahm die ökologische Performanz von Autokrtaien näher unter die Lupe. Gerade in diesem zukunftsrelevanten Politikfeld der nachhaltigen Entwicklung relativiere sich der Leistungsvorsprung von Demokratien – vor allem aufgrund der schlechten Performanz mancher Demokratien.

Am Beispiel der Kommunistischen Partei Chinas diskutierte Patrick Köllner (GIGA) die konzeptionell-analytischen grundlagen informeller Institutionen in Autokratien. Denn ein verständnis autokratischer Herrschaftssystem sei ohne deren berücksichtigung unmöglich. Gerade die Frage der Nachfolge an die Spitze der KPCh illustriere die komplementären beziehungen zwischen formellen und informellen institutionen und könne wegweisend für die Analyse der gestalt und Funktionsweise fon Autokratien sein.

Susanne Pickel (Universität Duisburg-Essen) untersuchte in ihrem Beitrag zu Demokratie, Anokratie Autokratie und die verwirklichung der rechte von frauen die Wechselbeziehungen zwischen Gender, Empowerment, Wertestrukturen und der Persistenz politiscRer regime. Sie kam zu dem ergebnis, dass in Anokratien und Autoikrtaien quantitative anstatt qualitativer Repräsentation vorherrsche und traditionelle und patriarchale wertemuster reproduziert würden. Gerade die Aufgabe letzterer untergrabe sowohl Legitimation als auch Persistenz von Autokratien substantiell. Und gerade Gender Empowermnent in Verbindung mit der Ausbreitung von Selbstentfaltungswerte von frauen förderten zielgerichtet eine Demokratisierung.

Mit den komplexen Interaktionszusammenhängen von Staat und Wirtschaftsakteuren in den postsowjetischen elektoralen Autokratien beschäftigte sich Martin Brusis (Universität München). Dabei stand die frage nach dem wie und warum der private Wirtschaftssektor durch die jeweils herrschenden Eliten über Patronage und Konsultation kooptiert werde. Dabei identifizierte Brusis für die Fälle Russland, Kasachstan und Ukraine unterschiedliche Governancemuster: Während in den ersteren eine Ausweitung des staatlich kontrolloierte Woirtschaftssektors und Konsultationsregime zu konstatieren sei, habe sich in der Ukraine die praxis eines Mitregierens einflussreicher Unternehgmer etabliert.

Rolf Frankenberger und Daniel Buhr (beide Universität Tübingen) wählten einen clusteranalytischen Zugang zu der Frage der Variationen des Kapitalismus in Autokratien. Sie konnten aufzeigen, dass sich eine klare Trennung zwischen den klassischen Typen CME und LME einerseits und Variationen eines inkorporierten Kapitalismus andererseits abzeichnet. Dabei konnten sie insbesondere die rentierstaaten als konsistentes Cluster reproduzieren. Auf der Basis der Ergebnisse ließen sich zwei Governance-Mechanismen als Grundlage zweier Grundtypen identifizieren: ein patrimonial inkorporierter und ein bürokratisch-inkorporierter.

Die Beiträge zum Panel zeigen die große Bandbreite ebenso wie den Bedarf an grundlegender Forschung in diesem vitalen Feld. Auch wurde im Rahmen der Diskussionen klardass eine substantielle Erkenntnisse von der Qualität der zur Verfügung stehenden Daten abhängt.

The Governmentalities of Dictatorship – Panel at the IPSA 22nd World Congress

The IPSA 22nd World Congress of Political Science will take place from 8-12 July 2012. I will contribute to it by chairing a panel on the governmentalities of dictatorship.

Contemporary comparative research on Dictatorships is strongly focused on political regimes, institutions, mechanisms of power exertion, and the rational / public choice models. This research offers a richness of insights and data, that can be used for assessing Autocracies. But, as a consequence, individuals as objects and subjects to power are mostly neglected. The same applies to the interrelations of of politics and other spheres of transnationalising and technologising societies.
In order to intergate existing research into a broader strategy of understanding the logics of power and domination, it seems to be fruitful to use the methodological and theoretical richness of political and social sciences.
This panel intends to offer a platform of discussing especially post-structuralist and postmodernist methodological and theoretical approaches (e.g. from Foucault to Lyotard, from Chomsky to Baudrillard) for assessing the varieties of dictatorship. Both, papers focussing on theoretical reflection and on empirical results are welcome in order to gather a different view on the governmentalities of dictatorship.

There will be presentations and discussion ofsix papers:
  • “Biopolitics of Stalinism: Ideas and Bodies in Soviet Governmentality” by Dr. Sergei Prozorov
  • “Change and Continuity: China’s Economic Development and Discursive Politics” by
    Miss Sojeong Lee
  • “Discursive Power in the Cuban Revolution – “Politics of Discursivity” in Authoritarian Situations” by Mr. Victor Lagarde
  • “Governmentality and the Comparative Analysis of Dictatorship” by Dr. Rolf Frankenberger
  • “In Search of a “Usable Past”: Discourse about National Identity in Post-Soviet Russia”by Prof. Olga Malinova
  • and “Succession to Power as a Governmentalitiy Issue in the Twentieth Century’s Dictatorships”
    by Mr. Ariel D. Sribman

The panel will be on Wednesday, 11.July from 11- 12:45 at the School of journalism / Facultad de ciencas de la Informacion,  Comlutense University MAdrid, Room C209


Categories