Archive for the 'Didactics teaching and coaching' Category



Abitur und Studierfähigkeit

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Abitur, Vergabe der allgemeinen Hochschulreife und der Vermittlung von Studierfähigkeit? Dieser und anderen Fragen stellen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, der Schweiz und Österreich aus verschiedenen Fächern in  der neuesten Publikation der Reihe “Gymnasium – Bildung – Gesellschaft”, die von Susanne Lin-Klitzing, David Di Fuccia und Roswitha Stengl-Jörns in Zusammenarbeit mit dem DPhV herausgegeben wird.

Einen Überblick über den Inahlt des Bandes finden Sie hier als PDF. Das Einführende Kapitel können Sie hier als PDF herunterladen.

  • Lin-Klitzing, Susanne / Di Fuccia, David / Stengl-Jörns, Roswitha (Hrsg.): Abitur und Studierfähigkeit. Ein interdisziplinärer Dialog. (Gymnasium – Bildung – Gesellschaft). Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt, ISBN 978-3-7815-1987-9

Im Rahmen dieses Sammelbandes habe ich mich mit der Frage der Konzeption von Studierfähigkeit im Fach Politikwissenschaft sowie deren Erfassbarkeit beschäftigt. (Der Beitrag stellt eine gründlich überarbeitete Version des hier diskutierten Beitrags “Kritische Übergänge. Theoretische Überlegungen und empirische Befunde zur Frage der Studierfähigkeit. Tübinger Beiträge zur Hochschuldidaktik 9(3)” dar.)

Kritische Übergänge – Studierfähigkeit in Theorie und Praxis

Die Übergänge zwischen den einzelnen Institutionen des deutschen Bildungssystems sind individuell wie institutionell kritische Phasen. Dies gilt auch und gerade für den Übergang von der gymnasialen Oberstufe zur Hochschule, wie die durchschnittlichen Abbrecherquo-ten von über 25 Prozent in Deutschland zeigen. Thematisiert werden diese Übergänge vor allem unter dem kontrovers diskutierten Begriff der Studierfähigkeit. In meinem neuen Aufsatz “Kritische Übergänge. Theoretische Überlegungen und empirische Befunde zur Frage der Studierfähigkeit. Tübinger Beiträge zur Hochschuldidaktik 9(3)” geht es zunächst darum, das Konzept der Studierfähigkeit zu erörtern und sich an eine Definition anzunähern, die über fachliche und methodische Kompetenzen hinaus vor allem personale und soziale Kompetenzen als integralen Bestandteil von Studierfähigkeit versteht. In einem zweiten Schritt werden verschiedene Verfahren der Überprüfung von Studierfähigkeit und das konkrete Beispiel des Studierfähigkeitstests für das Fach Politikwissenschaft an der Universität Tübingen vorgestellt. Die Analyse zeigt, dass Studierfähigkeitstests eine sinnvolle Ergänzung zur Abiturnote sein können, dass allerdings auch hier personale und soziale Kompetenzen eher im Hintergrund stehen. Die Tatsache, dass sowohl der fachlich-methodische als auch der personale und soziale Bereich der Studierfähigkeit anhand der gezielten Einbindung hochschuldidaktischer Ansätze und Strategien schon in der gymnasialen Oberstufe gefördert werden können, zeigt die Diskussion des in Baden-Württemberg als besondere Leistung verankerten Seminarfachs in Kapitel 4. Aktives und forschendes Lernen ermöglichen die Integration sozialwissenschaftlicher Forschung und das Durchlaufen eines kompletten Forschungszyklus. Eine stärkere Vernetzung der Institutionen Schule und Hochschule wäre daher wünschenswert, um Studierfähigkeit schon in der gymnasialen Oberstufe zu stärken und forschungsorientiertes Lernen zu fördern.

Hier finden Sie den kompletten Beitrag unter einem zitierfähigen Link

Hier geht es zur Seite der  Tübinger Beiträge zur Hochschuldidaktik

Studierfähigkeit testen.

Der Hochschultag  2011 im Rahmen der Didacta stand unter dem Motto „Studierfähigkeit heute“.  Dort  und in einem Interview mit SWR2 stellte Rolf Frankenberger den Studierfähigkeitstest des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Tübingen als Best-Practice Beispiel vor.

Doch was bedeutet Studierfähigkeit heute eigentlich? Sicherlich: Sprachkompetenz in den Sprachen Deutsch und Englisch sowie mathematische und formal-logische Fähigkeiten. Dafür ist die Note der Hochschulzugangsberechtigung ein guter Indikator. Aber auch: Selbstverantwortlichkeit und Eigenständigkeit. Und: stärker fachspezifische Kompetenzen. Für die Politikwissenschaft  (und andere Fächer) sind dies etwa:

  • Argumentationsfähigkeit, – nicht nur Thesen aufzustellen, sondern diese auch empirisch begründen und belegen zu können.
  • Schnelle Auffassungsgabe.
  • in Zusammenhängen denken zu können und Querverbindungen erkennen zu können.
  • Analytisches Denken und Urteilsfähigkeit.

Fachspezifische Kompetenzen prüft das Institut für Politikwissenschaft sehr erfolgreich über einen eigenen Studierfähigkeitstest. Ein Beispiel:

Bei der Begutachtung bewerten die Korrekturteams die inhaltliche Seite der Antwort, Darstellung und Logik der Argumentation und die eigene Positionierung.  Bei der Motivationsfrage wird die die Plausibilität der Begründung bewertet.

Der Einsatz lohnt sich.  Denn so können BewerberInnen mit einem sehr guten Test ihre Chancen verbessern. Und der Test zeigt, welche Voraussetzungen und Vorstellungen die potentiellen und künftigen Studierenden mitbringen. Dadurch können die  einführenden Veranstaltungen ganz anders auf die Bedürfnisse abgestimmt werden.

Denn auch wenn der Studienerfolg nach wie vor stark Selbstverantwortlichkeit und Eigenständigkeit abhängt, so unterliegen sowohl Anforderungen und Rahmenbedingungen als auch Ansprüche und Qualifikationen der StudienbewerberInnen ganz unterschiedlichen Veränderungsprozessen.

So werden die Studierenden durch die Bologna-Reformen etwa mit einem permanenten Leistungsabruf konfrontiert, der dem schulischen System auf den ersten Blick sehr ähnelt und zu veränderten Erwartungshaltungen führt, denen die Universität mit ihrer Logik von Lernen und Lehren nicht entsprechen kann und soll.

Auch wenn durch die Umstellung von Bildungsplänen und die Integration von Fach- und Projektarbeiten vieles angepackt wurde, ließe sich die Studierfähigkeit deutlich verbessern: So sollten Selbständigkeit, kritisches Analysieren und reflektierendes Argumentieren in Schule, Familie und Gesellschaft stärker gefördert werden.

Vor allem wäre eine engere Vernetzung von Schule und Universität anzustreben. Denn oft haben die StudienanfängerInnen nur unzureichende Vorstellungen davon, wie es an einer (Massen-) Universität zugeht. Beispiele und Pilotprojekte gibt es. Stellvertretend für die systematische Vernetzung von Schule und Hochschule sei hier das Projekt UNI TRAINEES (link: http://www.uni-due.de/uni-trainees/projekte/index.shtml)   genannt.

New Semester – new Seminars

The new semester has already started last week. My seminars at the University of Tübingen will start next week:

There will be three graduat seminars and one undergraduat seminar with the following titles and starting dates:

  • “Russia in transition” (Course A) is starting Monday, 21st April at 12:00. Main topics are new developments in the political system of Russia. They will be analyzed from different transition theorie’ point of view, with a focus on types of political systems.
  • “Russia in transition” (Course B) is starting Monday, 21st April at 16:00.
  • “Empirical Research Methods in Political Science” will start Tuesday, 22nd April at 12:00. Topics are quantitative and qualitative Methods of research as written and oral interviews, construction of questionnaires, observation, etc.
  • “Research and Teaching Project 2” is an undergraduate seminar for 5/6 th semester. In this second part of the Seminar, students will present first Ideas and results of research for their B.A.-Thesis, will receive individual coaching in presentational skills (including video analysis), and will learn about applications and assessment.

Das zersägte Klassenzimmer – the Jigsaw-Classroom

A new article of mine is available online: “Das zersägte Klassenzimmer – Ein Gruppenpuzzle-Experiment in Zeiten der Ökonomisierung von Bildungsprozessen”, which is published in Tübinger Beiträge zur Hochschuldidaktik 4,1

In a first step article summarizes the development, usage and evaluation of the Jigsaw-Method. Developed in the 1970ies by Elliot Aronson et al to desegregate classrooms in the US in the aftermath of the Brown vs. Board of Education Case in 1954, this interdependent teamwork-method has become an oftenly and sucessfully used method in education on all levels. In times of economization of education, it can be used 1) to effectively teach the so called soft skills as teamwork and so on; 2) to motivate students to study while researching; 3) to bring together heterogeneous and groups of students from different cultural backgrounds.

The second part of the article describes and evaluates an experimental seminar in political science, I held at the University of Tübingen twice, using the jigsaw method. Quantitative and qualitative Evaluation of the first seminar showed some weaknesses of the seminar, I tried to expunge in the second seminar. For example there, i held two more plenary sessions in the middle of the semester to secure results of group work. Both, students presentations/tests and feedbacks showed a significant increase in quality that seems to be linked with the readjustment of the seminar according to the first evaluation.


Categories