Autoritäre Regime setzen neben Repression und Kooptation auch auf redistributiv-
ökonomische und legitimatorisch-ideologische Strategien, um ihr Überleben zu sichern. In dem Aufsatz, den ich gemeinsam mit Aron Buzogány und Patricia Graf verfasst habe, diskutieren wir zunächst konzeptionell unterschiedliche Möglichkeiten der Legitimation durch Policy-Making, die (auch) in Autokratien infrage kommen. Wir verdeutlichen diese Konzeptualisierung indem wir autokratische Legitimationsstrategien in distributiven, redistributiven und regulativen Politikfeldern exemplarisch darstellen. Dabei zeigt sich, dass Legitimation durch Policy-Making ein zweischneidiges Schwert ist, denn es birgt Legitimationspotenziale ebenso wie -risiken. Der Vergleich der Politikfelder Innovations-, Umwelt- und Familienpolitik zeigt, dass distributive Policies eher legitimierende Wirkungen entfalten können, während regulative und redistributive Policies aufgrund ihres eher konfliktiven Charakters bestenfalls als ambivalent einzuschätzen sind.
- Buzogány, Aron, Rolf Frankenberger, and Patricia Graf (2020): Und sie re(gu)lieren doch! Policy-Making, Performanz und Legitimation in Autokratien. In: Wiesner, Claudia and Philipp Harfst (eds.): Legitimität und Legitimation. Vergleichende Perspektiven. Wiesbaden: Springer VS, S.277-314.
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