Demnächst erscheinen wird diese theoriegeleitete und Theorie-entwickelnde Untersuchung der Transformationsprozesse in Turkmenistan und der Republik Sacha (Jakutien). Die Autorin Katrin Heinritz setzt sich darin kritisch mit populären Ansätzen der Analyse postsowjetischer Transformationsprozesse und deren normativen Zielvorstellung – der westlichen Demokratie – auseinander. In Hinblick auf die beiden Fallstudien zu Turkmenistan und Sacha schlägt die Autorin ein Analyseraster für politische Systeme vor, das es ermöglicht, Systeme entlang der Dimensionen Herrschaftslegitimation (monopolisiert vs. pluralistisch), Herschaftsstruktur (monnistisch vs. Gewaltenteilung) und Herrschaftsumfang (unbegrenzt vs. begrenzt) ohne den Rückgriff auf normative Zielvorstellungen im dreidimensionalen Raum zu verorten. In diesem Raum lassen sich dann auch die durchaus mißverständlichen und methodologisch als kritisch zu betrachtenden Typologien wie etwa “defekte Demokratien” oder “hybride Regime” eindeutig verorten. Neben diesem bedeutsamen Beitrag zur transformatorischen Theoriebildung besticht das Werk insbesondere durch die kenntnis- und informationsreichen Fallstudien, die in dieser Art in Deutschland einzigartig sein dürften. Unbedingt lesenswert!
- Katrin Heinritz (2007): Defekte Demokratisierung – Ein Weg zur Diktatur? Turkmenistan und die Republik Sacha (Jakutien) in der russischen Föderation nach dem Ende der Sowjetunion. Frankfurt am Main: Peter Lang Verlag, 283 Seiten, ISBN: 978-3631573563
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